„Paradies“ hinterm Eisernen Vorhang
Artikel von Ingeborg Ruthe
www.berliner-zeitung.de
„Paradies“ hinterm Eisernen Vorhang
Artikel von Ingeborg Ruthe
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„Ich verstecke und zensiere nichts“
Interview Wenke Bruchmüller mit Libuše Jarcovjáková
Der Kunstverein Ost schreibt das diesjährige KVOST Stipendium aus, welches seit 2022 in Kombination mit dem Claus Michaletz Preis vergeben wird. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis gedenkt an den Verleger und Gründer der Secco Pontanova Stiftung, Claus Michaletz. Das Preisgeld geht in voller Höhe an die Stipendiat:innen. Zusammen mit dem KVOST Stipendium, das eine Artist in Residency in Berlin mit anschließender Einzelausstellung im KVOST beinhaltet, ermöglicht die Vergabe des Claus Michaletz Preises eine weitergehende, nachhaltige Förderung der Künstler:innen.
Die Bewerbungsunterlagen sind ab sofort verfügbar: KVOST Stipendium
Bewerbungsschluss ist der 17. April 2025.
„Schmerzen in der Fernbeziehung“
Artikel von Tom Mustroph
Mit Luise Rellensmann, Professorin für Bauen im Bestand, Denkmalpflege und Bauaufnahme an der HU München und Martin Maleschka, Architekt und Autor.
Gelöscht. Marginalisiert. Vergessen. Unliebsame Bauten der Ost-Moderne sind heiß umstritten. Dysfunktional, unästhetisch und marode seien sie auch. Dem Abriss freigegeben, verschwindet aber nicht nur graue Substanz, sondern mit ihr auch Baukultur, Perspektiven und gesellschaftliche Vorstellungen. Beim Expert*innen-Panel wird daher der Blick für Ost-Architektur und -Kunst geschärft. Das damit verbundene Erbe erfährt eine neue Wertschätzung, die es dringend zu ihrem Erhalt braucht.
In Kooperation mit KISR– Kunst im Stadtraum.
mit einer Performance und Musik von DJ Dosaaf (Gleb Kovalski)
07.12.2024 . 18 – 21 Uhr
Ein Event des Künstler:innenpaares Lesia Pcholka und Uladzimir Hramovich, die auch im Leben ein Paar sind. Sie wurden zu politischen Flüchtlingen, nachdem sie sich 2020 in Belarus an den Protesten für demokratische Wahlen beteiligt hatten, und gezwungen waren ihre Heimat zu verlassen.
In jedem Land, in dem sie seitdem lebten, versuchten sie, ihre Beziehung zu legalisieren, scheiterten aber aus unterschiedlichen Gründen immer wieder. Die Brautsträuße, in ihrer bei KVOST ausgestellten Installation By Law bestehen aus Blumen mit Blüten in Form der Grundrisse der einzelnen Länder, in denen das Paar eine vorübergehende Heimat, aber keine Stabilität gefunden hat.
Während der Veranstaltung nehmen Pcholka und Hramovich die Besucher:innen mit auf eine Reise zu den Plätzen, an denen sie sich temporäre Familienstrukturen gegen die Unsicherheit eines migrantischen Lebens aufgebaut haben. Begleitet von Musik, Getränken und einer Hochzeitsperformance wird in ihrer Arbeit die Legalisierung der Beziehung, der Traum von der Ehe, zu einem unerreichbaren Symbol von Stabilität, und einer bürgerlichen Gelassenheit, die einem Leben im Exil definitiv fehlt.
Die Künstler:innen schlüpfen für die Veranstaltung in die Rolle von Standesbeamt:innen und laden alle Anwesenden zu einer symbolischen Trauung ein.
Dresscode
Kommen Sie in Hochzeitslaune! Hochzeits- oder Abendgarderobe – Brautkleid, Anzug oder einfach etwas Schickes.
23.11.2024 . ab 18 Uhr
Ein Themenabend in Zusammenarbeit mit dem Deutsch-Polnischen Haus.
PASKUDNIK
18 Uhr . Performance mit Tubi Malcharzik
Im Rahmen der Ausstellung zeigt Tubi Malcharzik Ausschnitte aus der Performance PASKUDNIK, die sich mit der deutsch-polnischen und vor allem schlesischen Familiengeschichte der Künstler:in beschäftigt. Malcharzik spielt mit den nicht-binären Zuschreibungen des kulturellen Grenzraums Schlesien, mit dem Mythos der schönen Polin, den hohen Wangenknochen und ihrer eleganten Erscheinung in einem roten Samtkleid. In der Performance werden Themen wie Geschlechterrollen, Sexualität, Oberschlesien und die gängigen Vorstellungen von Antislawismus behandelt. Immersive Soundscapes, narrative Fragmente und Imagination schaffen einen queeren und postmigrantischen Erinnerungsraum.
Künstlerische Zusammenarbeit & Support: Dila Kaplan, Marty Flegel / Musik & Sound: Luyu Zou, (mohammad) adika rahman
Blurring Binaries. Silesian migrant condition, fluid identity and the politics of shame
18:30 Uhr . Diskussion mit Tubi Malcharzik (Performer:in und Dramaturg:in), Julia Nitschke (Performerin und Autorin) und Alina Strzempa (Slavische Sprach- und Kulturwissenschaftlerin), moderiert von Paweł Świerczek (Dramaturg, Performer, Produzent und (Neuro)Queer-Aktivist
Migrationsgeschichten aus Oberschlesien haben ihren ganz eigenen Charakter. Die Schlesier:innen lebten im Grenzgebiet zwischen Polen, Deutschland, der Tschechischen Republik und Österreich und waren oft gezwungen, ihre Identität zu behaupten. Dabei blieben sie in jedem Land immer die Fremden. Wie wirkt sich diese fließende, ständig wechselnde nationale Zugehörigkeit/Identität auf die Erfahrung der Migration aus? Was ist, wenn wir andere sich überlagernde Identitäten (wie Geschlechtsidentität, Klasse, Behinderung) hinzufügen? Was hat die Scham mit all dem zu tun?
Thema der Diskussion sollen einerseits die historischen Migrationsgeschichten sein (angefangen mit der Arbeitsmigration aus Schlesien und Polen von Bergleuten im 19. Jahrhundert ins Ruhrgebiet) als auch andererseits Erinnerungen und die Spuren, die die Vergangenheit im Leben der zweiten oder dritten Generation in Migrantenfamilien hinterlässt.
Interview mit Magdalena Ciemierkiewicz & Monika Branicka
über die Ausstellung im KVOST auf NEWEAST
„Stoffe der Erinnung“
Review bei Ingeborg Ruthe