Ausschreibung . KVOST STIPENDIUM & CLAUS MICHALETZ PREIS 2025

Der Kunstverein Ost schreibt das diesjährige KVOST Stipendium aus, welches seit 2022 in Kombination mit dem Claus Michaletz Preis vergeben wird. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis gedenkt an den Verleger und Gründer der Secco Pontanova Stiftung, Claus Michaletz. Das Preisgeld geht in voller Höhe an die Stipendiat:innen. Zusammen mit dem KVOST Stipendium, das eine Artist in Residency in Berlin mit anschließender Einzelausstellung im KVOST beinhaltet, ermöglicht die Vergabe des Claus Michaletz Preises eine weitergehende, nachhaltige Förderung der Künstler:innen.

Die Bewerbungsunterlagen sind ab sofort verfügbar: KVOST Stipendium
Bewerbungsschluss ist der 17. April 2025.

Angesprochen sind Künstler:innen, deren biografische Wurzeln in Ost- und Mitteleuropa / dem ehemaligen Ostblock liegen.

Mit dem Stipendium lädt KVOST Künstler:innen dazu ein, dem vielschichtigen Bedeutungsgeflecht der Leipziger Strasse / Dönhoffplatz und seiner Umgebung nachzuspüren oder sich mit anderen geografischen und biografischen Aspekten des Ostens auseinanderzusetzen. Die in diesem Prozess entstandenen Werke werden in einer Einzelausstellung präsentiert, die zur Berlin Art Week im September 2025 eröffnet.

Bisherige Stipendiat:innen waren im Jahr 2019 der rumänische Künstler Vlad Nancă, 2020 die portugiesische Künstlerin Cristina Ferreira-Szwarc, 2022 die ukrainische Künstlerin Olena Pronkina, 2023 die rumänische Künstlerin Larisa Sitar und im Jahr 2024 die polnische Künstlerin Magdalena Ciemierkiewicz.

Ausschreibung . KVOST STIPENDIUM & CLAUS MICHALETZ PREIS 2025

TALK : 04.12.2024 um 19 Uhr . Kunst im Stadtraum . Zu Gast bei KVOST

Mit Luise Rellensmann, Professorin für Bauen im Bestand, Denkmalpflege und Bauaufnahme an der HU München und Martin Maleschka, Architekt und Autor.

Gelöscht. Marginalisiert. Vergessen. Unliebsame Bauten der Ost-Moderne sind heiß umstritten. Dysfunktional, unästhetisch und marode seien sie auch. Dem Abriss freigegeben, verschwindet aber nicht nur graue Substanz, sondern mit ihr auch Baukultur, Perspektiven und gesellschaftliche Vorstellungen. Beim Expert*innen-Panel wird daher der Blick für Ost-Architektur und -Kunst geschärft. Das damit verbundene Erbe erfährt eine neue Wertschätzung, die es dringend zu ihrem Erhalt braucht.

In Kooperation mit KISR– Kunst im Stadtraum.

TALK : 04.12.2024 um 19 Uhr . Kunst im Stadtraum . Zu Gast bei KVOST

Wedding Party . Pcholka & Hramovich

mit einer Performance und Musik von DJ Dosaaf (Gleb Kovalski)

07.12.2024 . 18 – 21 Uhr

Ein Event des Künstler:innenpaares Lesia Pcholka und Uladzimir Hramovich, die auch im Leben ein Paar sind. Sie wurden zu politischen Flüchtlingen, nachdem sie sich 2020 in Belarus an den Protesten für demokratische Wahlen beteiligt hatten, und gezwungen waren ihre Heimat zu verlassen.

In jedem Land, in dem sie seitdem lebten, versuchten sie, ihre Beziehung zu legalisieren, scheiterten aber aus unterschiedlichen Gründen immer wieder. Die Brautsträuße, in ihrer bei KVOST ausgestellten Installation By Law bestehen aus Blumen mit Blüten in Form der Grundrisse der einzelnen Länder, in denen das Paar eine vorübergehende Heimat, aber keine Stabilität gefunden hat.

Während der Veranstaltung nehmen Pcholka und Hramovich die Besucher:innen mit auf eine Reise zu den Plätzen, an denen sie sich temporäre Familienstrukturen gegen die Unsicherheit eines migrantischen Lebens aufgebaut haben. Begleitet von Musik, Getränken und einer Hochzeitsperformance wird in ihrer Arbeit die Legalisierung der Beziehung, der Traum von der Ehe, zu einem unerreichbaren Symbol von Stabilität, und einer bürgerlichen Gelassenheit, die einem Leben im Exil definitiv fehlt.

Die Künstler:innen schlüpfen für die Veranstaltung in die Rolle von Standesbeamt:innen und laden alle Anwesenden zu einer symbolischen Trauung ein.

Dresscode
Kommen Sie in Hochzeitslaune! Hochzeits- oder Abendgarderobe – Brautkleid, Anzug oder einfach etwas Schickes.

Wedding Party . Pcholka & Hramovich

Save the date . Performance & Diskussion

23.11.2024 . ab 18 Uhr

Ein Themenabend in Zusammenarbeit mit dem Deutsch-Polnischen Haus.

PASKUDNIK
18 Uhr . Performance mit Tubi Malcharzik
Im Rahmen der Ausstellung zeigt Tubi Malcharzik Ausschnitte aus der Performance PASKUDNIK, die sich mit der deutsch-polnischen und vor allem schlesischen Familiengeschichte der Künstler:in beschäftigt. Malcharzik spielt mit den nicht-binären Zuschreibungen des kulturellen Grenzraums Schlesien, mit dem Mythos der schönen Polin, den hohen Wangenknochen und ihrer eleganten Erscheinung in einem roten Samtkleid. In der Performance werden Themen wie Geschlechterrollen, Sexualität, Oberschlesien und die gängigen Vorstellungen von Antislawismus behandelt. Immersive Soundscapes, narrative Fragmente und Imagination schaffen einen queeren und postmigrantischen Erinnerungsraum.

Künstlerische Zusammenarbeit & Support: Dila Kaplan, Marty Flegel / Musik & Sound: Luyu Zou, (mohammad) adika rahman

Blurring Binaries. Silesian migrant condition, fluid identity and the politics of shame
18:30 Uhr . Diskussion mit Tubi Malcharzik (Performer:in und Dramaturg:in), Julia Nitschke (Performerin und Autorin) und Alina Strzempa (Slavische Sprach- und Kulturwissenschaftlerin), moderiert von Paweł Świerczek (Dramaturg, Performer, Produzent und (Neuro)Queer-Aktivist

Migrationsgeschichten aus Oberschlesien haben ihren ganz eigenen Charakter. Die Schlesier:innen lebten im Grenzgebiet zwischen Polen, Deutschland, der Tschechischen Republik und Österreich und waren oft gezwungen, ihre Identität zu behaupten. Dabei blieben sie in jedem Land immer die Fremden. Wie wirkt sich diese fließende, ständig wechselnde nationale Zugehörigkeit/Identität auf die Erfahrung der Migration aus? Was ist, wenn wir andere sich überlagernde Identitäten (wie Geschlechtsidentität, Klasse, Behinderung) hinzufügen? Was hat die Scham mit all dem zu tun?

Thema der Diskussion sollen einerseits die historischen Migrationsgeschichten sein (angefangen mit der Arbeitsmigration aus Schlesien und Polen von Bergleuten im 19. Jahrhundert ins Ruhrgebiet) als auch andererseits Erinnerungen und die Spuren, die die Vergangenheit im Leben der zweiten oder dritten Generation in Migrantenfamilien hinterlässt.

Save the date . Performance & Diskussion

ARTIST TALK : Magdalena Ciemierkiewicz & Kandis Friesen

Moderiert von An Paenhuysen
14.09.2024 . 14 Uhr

KVOST lädt in Kooperation mit KISR Leipziger Straße zu einem Gespräch zwischen Magdalena Ciemierkiewicz und Kandis Friesen ein. Anlass ist die Ausstellung RAPESEED von Ciemierkiewicz sowie die Arbeit Diadéo trésor  von Kandis Friesen, die sie im Rahmen von KISR Leipziger Straße in unmittelbarer Nähe zum KVOST realisiert. Beide Künstlerinnen interessieren sich für Grenzgebiete und die Überschneidung von kollektiver und individueller Geschichte sowie (Diasporische) Sprachen. Diese werden im Gespräch erkundet und beleuchtet. Moderiert wird das Gespräch von der Kuratorin, Kunstkritikerin und Dozentin An Paenhuysen.

Anmeldung: post@kvost.de

 

ARTIST TALK : Magdalena Ciemierkiewicz & Kandis Friesen

KVOST Stipendium & Claus Michaletz Preis

Preisverleihung Claus Michaletz Preis 2024
MAGDALENA CIEMIERKIEWICZ
11 September 2024 um 18 Uhr

Begrüßung . Stephan Koal . Leitung KVOST / Einführung . Diana Weis . Kulturwissenschaftlerin / Grußwort . Sarah Wedl-Wilson . Staatssekretärin für Kultur / Preisübergabe . Silke Manske . Vorstandsvorsitzende Secco-Pantanova Stiftung

 

 

 

 

KVOST Stipendium & Claus Michaletz Preis