Das KVOST SchauFenster ist täglich von 14 - 24 Uhr beleuchtet.
Together. Forever. In Debt
kuratiert von Nathalie Hoyos und Rainald Schumacher
KVOST SchauFenster . SILVIA AMANCEI & BOGDAN ARMANU
Die dritte Ausstellung der Reihe SchauFenster, die im KVOST – Kunstverein Ost in den Schaufenstern des Ausstellungsraums stattfindet, wird von dem rumänischen Künstlerduo Silvia Amancei & Bogdan Armanu gestaltet.
Together. Forever. In Debt ist eine Liebeserklärung und eine Reflektion über das Zusammensein, die gegenseitige Verbundenheit, Verpflichtung und Verantwortung.
Ausgangspunkt ist die persönliche Situation des Künstlerduos, das wie viele Künstler:innen über den Sinn und Zweck ihrer künstlerischen Arbeit und deren Zielsetzung nachdenkt. Das sind grundsätzliche Fragen, die die aktuelle pandemische Krise nur stärker akzentuiert. Das sind Fragen über den Kunstmarkt und die kommerzielle Ausrichtung der Arbeit, von der Künstler:innen ja ihren Lebensunterhalt bestreiten möchten. Und Fragen über die Intention und Zielsetzung der Arbeit, die irgendwie ja auch die Welt ein wenig besser machen möchte. Darüber hinaus auch Fragen aus den Schaufenstern hinaus in die Welt. Was ist zu tun? Wie können wir den Zusammenhalt stärken, unsere Verantwortung wahrnehmen und die gegenseitige Schuld übernehmen?
In den SchauFenstern inszenieren sie neben der Textbanderole: „Was ist zu tun?“, eine Gruppe von lebensgroßen Figuren. Sie sind mit blauer Tinte gezeichnet, ausgeschnitten aus Papier und vor einer dramatisch roten Komik-Explosion installiert. Umgeben von kleineren Tintenzeichnung von Geld, Totenköpfen und einzelnen Augen folgen sie einander mit geschlossenen Augen bis zu einem Wirbel, einem Tornado, der sie zu verschlingen scheint.
Silvia Amancei & Bogdan Armanu nahmen bereits 2018 bei der Eröffnungsausstellung Baywatch im KVOST teil. Das Künstlerduo, beide sind 1991 geboren, arbeitet seit 2012 in Iasi im Osten Rumäniens zusammen.
Silvia Amancei & Bogdan Armanu:
Nichts wird jemals wieder wie vorher sein. Es scheint, dass es keine Rückkehr zu einer „Normalität“ geben wird. Umgeben von vielen Krisen und voneinander getrennt durch unsichtbare Bedrohungen, werden Erschöpfung und Hilflosigkeit die Regel.
Es ist schwierig, die Wege und Werkzeuge anzugeben, um aus diesem Labyrinth der Hoffnungslosigkeit, in das wir geraten sind, herauszukommen. Die Blinden folgen den Blinden. Durch ihre persönlichen Krisen und Bedürfnisse sind alle selbst blind geworden und vergessen den größeren Blick auf das Ganze und die Probleme des Systems. Des Systems, das weiter die Schwachen vernachlässigt, die Anderen übersieht und die fortlaufende Anhäufung des Reichtums einiger weniger unterstützt.
Was ist zu tun? „Ich weiß es nicht, aber ich liebe Dich“ … „Ich liebe Dich auch.“